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Es ist ein gutes Gefühl, helfen zu können
Junge Leute beim DRK – Nein, es werden nicht bei jedem Gruppenabend Verbände angelegt und die stabile Seitenlage perfektioniert. Das JRK, das Jugendrotkreuz, ist mehr als Erste Hilfe – aber auch nicht weniger.
Nein, es werden nicht bei jedem Gruppenabend Verbände angelegt und die stabile Seitenlage perfektioniert. Das JRK, das Jugendrotkreuz, ist mehr als Erste Hilfe – aber auch nicht weniger. Hilfsbereitschaft, soziales Engagement, Einsatz für Umwelt und mehr treiben die jungen Leute an. Doch vor allem ist es die Gemeinschaft vor Ort, die das JRK auszeichnet. Auch in Schorndorf. Ein Besuch bei Philip Falliano und Nathalie Kaluza.
Die Gruppenleiter sitzen gemütlich auf dem Sofa in den Räumen des DRK in Schorndorf. Getränke stehen im Kühlschrank. Immer mal wieder grüßen sie andere DRKler, die in die Halle kommen, in der nicht nur die Einsatzwagen der Bereitschaft stehen. Nathalie Kaluza und Philip Falliano sind seit vielen Jahren beim JRK. Mittlerweile sind sie in der Bereitschaft aktiv, können an Einsätzen teilnehmen. Sie haben die Ausbildung zum Gruppenleiter absolviert und kümmern sich um die beiden Nachwuchs-Gruppen vor Ort. "Ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen, nicht Gruppenleiterin zu sein", sagt die 20-Jährige. "Wir treffen uns regelmäßig zu Gruppenabenden in denen wir nicht nur lernen, was im entscheidenden Moment zu tun ist. Wir stärken den Teamgeist und machen Ausflüge". Das Gruppengefühl sei tief, auch wenn es immer mal wieder Veränderungen gibt, wenn junge Leute nachkommen und andere in die Bereitschaft wechseln, sprich zu den Erwachsenen. "Die Mischung ist wichtig", sagen sie: Erste Hilfe-Übungen hier, ein Grillabend oder eine 24-Stunden-Übung da und ein Ausflug oder ein Zeltlager im Sommer.
Was treibt junge Leute zum DRK? Gerade der Nachwuchs habe Interesse an Medizin - was nicht nur am Blaulicht und Sirenengeheul der Rettungswagen liege, die Kinder faszinierten. Das JRK ist an Schulen und Kindergärten aktiv. "Die Kinder wollen wissen, wie es wirklich abläuft", sagt der 19-Jährige. Wie legt man einen Verband an? Wie reagiert man bei Zwischenfällen? Wie schätzt man Gefahren ein und alarmiert den Notruf? Welches Material ist an Bord der Einsatzwagen? Wie kann ich Freunden und der Familie im Notfall selbst helfen? Das motiviere junge Leute. Die Hilfsbereitschaft sei ungebrochen, sagen beide. Sie bieten immer wieder Höhepunkte an, interessante Ausflüge, große Übungen und gemeinsame Aktionen mit den erfahrenen DRK-Kräften oder der Feuerwehr. Ziel sei es, das Erlernte irgendwann anzuwenden. "Viele wechseln automatisch in die Bereitschaft, weil sie das Interesse am Helfen behalten", so Falliano.
Nathalie sieht ihre Arbeit beim JRK als Ausgleich zum Job, der von Zahlen geprägt ist. Philip beginnt bald seine Ausbildung. Er ist seit sieben Jahren dabei und sitzt bereits in der Kreisjugendleitung. Beide wollen Verantwortung übernehmen und den Spaß am Helfen und gemeinsamen Aktionen, den sie selbst empfinden, an die Jüngeren weitergeben. Daher bieten sie nicht nur die regelmäßigen Treffen an, sondern sind auch bei Festen präsent. "So gewinnen wir unsere Neuen", sagen die beiden und lachen. Denn feststehe: Wenn niemand mehr helfen will, dann fehle in der Gesellschaft etwas Entscheidendes.
Ihre Ausbildung ist kostenlos, die übernimmt das DRK. Weiterbildungen kosten die jungen Leute daher bloß Zeit, um später Sanitätsdienste übernehmen zu können, beispielsweise spätabends auf der SchoWo Brüche, Kreislaufbeschwerden oder auch mal einen kräftigen Rausch zu behandeln. Viele junge Leute suchten diese "Action". "Schon die Kinder sind stolz zu wissen, was sie machen müssen, wie sie Menschen in die stabile Seitenlage kriegen. Es ist ein gutes Gefühl, helfen zu können", hält Nathalie Kaluza fest.
Ihr JRK in Schorndorf sei gut aufgestellt. Es gebe genügend junge Leute, die sich engagieren wollen. Natürlich könnten es mehr sein. Ein großer Jugendraum, eigene Autos, Computer, Beamer, Materialien: alles stehe bereit. Wer mitmachen will, kann gerne vorbeischauen, seine Erste Hilfe-Fähigkeiten ausbauen und Freunde finden, werben Philip Falliano und Nathalie Kaluza, lässig auf dem Sofa sitzend, umgeben von Helmen, Fahrzeugen, und Einsatzmaterialien.
Info: Das Jugendrotkreuz (JRK) ist der selbstverantwortliche Kinder- und Jugendverband des Deutschen Roten Kreuzes, das auch bundesweite Kampagnen startet. Im Rems-Murr-Kreis engagieren sich rund 500 junge Menschen. Wer kann mitmachen? Alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von sechs bis 27 Jahren sind eingeladen. In Schorndorf treffen sich die jungen Leute, sechs bis zwölf Jahre, jeden Dienstag um 17.45 Uhr. Kinder und Jugendliche ab zwölf kommen Dienstag ab 18 Uhr zusammen – allerdings nicht in den Ferien. Kontakt: jugendrotkreuz(at)drkschorndorf.de.
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