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Einsatz-Marathon auf der Gartenschau
DRK hat in der Sanitätszentrale an der Friedensstraße und auf dem Veranstaltungsgelände gut 5000 Einsatzstunden geleistet
Mit Beginn der Gartenschau ist auch der Startschuss für den Sanitätsdienst-Marathon des DRK-Ortsvereins gefallen: Mehr als 5000 Einsatzstunden haben Bereitschaftsleiter Josef Herbert und 15 ehrenamtlich engagierte Helferinnen und Helfer bereits geleistet. Damit sie Kreislaufbeschwerden, Zeckenbisse, Wespenstiche, Schürfwunden und andere Verletzungen in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsgelände behandeln können, hat die Flex- Fonds-Gruppe ihren Eingangsbereich in der Friedensstraße freigeräumt.
Sechs Monate im Sanitätszelt - für DRK-Bereitschaftsleiter Josef Herbert war klar: "Das mach' ich nicht." Dass die räumliche Situation mit dem Flex-Fonds-Foyer dann aber so komfortabel wird, damit hatte der 66-Jährige nicht gerechnet und ist doch erleichtert, dass damit auch aus den zunächst angedachten Container- oder Kellerraumlösungen nichts geworden ist. Und mag die sanitätsdienstliche Absicherung während einer Großveranstaltung wie der Gartenschau auch Pflicht sein, die Einsätze werden gegen Aufwandsentschädigung allesamt ehrenamtlich geleistet. Und so sind seit 10. Mai von Donnerstag bis Sonntag jeweils fünf ausgebildete Sanitäter mit zwei Einsatzfahrzeugen von 9.30 bis 22.30 Uhr im Einsatz. Herberts Dienst beginnt an diesen Tagen sogar schon um 7 Uhr. Damit der Kühlschrank mit Getränken, der Gefrierschrank mit Eis und der Süßigkeitenvorrat aufgefüllt ist, und sich die Sanitäter auch was zum Essen machen können, kauft er morgens ein - "fürs persönliche Wohlbefinden" seiner Mannschaft.
Und der ehrenamtliche Einsatz ist enorm: Auf gerade mal 15 Helferinnen und Helfer, im Alter zwischen 19 und 70 Jahren, kann Herbert zurückgreifen - und trotzdem alle Schichten mit einem Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten und manchmal sogar mit einem Notfallsanitäter besetzen. Und die haben bis dato bereits mehr als 5000 Einsatzstunden geleistet. Pro Einsatztag, sagt Herbert, sind's im Schnitt acht Erste-Hilfe-Behandlungen. Waren's in den ersten Gartenchauwochen viele Zeckenbisse, stehen im Moment hauptsächlich Wespenstiche hoch im Kurs. Doch in die Sanitätszentrale kommen auch Gartenschaubesucher mit Kreislaufbeschwerden, Knochenbrüchen oder Schürfwunden. Anfangs haben sich nicht wenige Kinder auf den neuen Spielplätzen im Schloss- und Stadtpark verletzt. Doch große Zwischenfälle gab es bisher nicht, sagt Herbert und beschreibt die Bandbreite der Einsätze von "Wange streicheln" bis hin zu medizinischer Erstversorgung mit sofortigem Abtransport ins Krankenhaus.
Zwei mit Schmetterlingsvorhängen abgetrennte Behandlungsräume gibt es in der Sanitätszentrale. An der Theke, an der nach der Gartenschau wieder Flex-Fonds-Besucher empfangen werden, liegen zwei Notfallrucksäcke bereit, außerdem ein Defibrillator und ein Sauerstoffgerät, es gibt kistenweise Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Kühlpads und einen Süßigkeitenkorb für die Verletzten und fürs Personal. Auf insgesamt 150 Quadratmetern dehnt sich die Sanitätszentrale bis ins Erdgeschoss der Villa Veil aus: Hier gibt es einen Aufenthaltsraum für die ehrenamtlich Engagierten, eine Küche und Herberts Büro. Außerdem steht ein Raum für Polizeiverhöre zur Verfügung. Doch die Sanitäter sind nicht nur hier aktiv, sie sind auch auf dem Gartenschaugelände unterwegs, also in den beiden Parks, der Innenstadt, am Feuersee, auf dem Alten Friedhof und bei Veranstaltungen auch auf dem Grafenberg. Drei bis vier Rundgänge stehen für Zweiergruppen pro Tag auf dem Dienstplan. Bei Veranstaltungen in der Orangerie stehen ebenfalls zwei Sanitäter bereit. Und auch wenn er hauptverantwortlicher Einsatzleiter ist und sich als "Mädchen für alles" bezeichnet, auf der Gartenschau ist auch Josef Herbert immer wieder draußen zu sehen.
Zum Gartenschau-Einsatz: 200 SchoWo-Behandlungen
Getan ist's mit dem Dauereinsatz an den Gartenschau-Wochenenden aber freilich nicht: Bis zu 200 Behandlungen kamen allein während der sechs SchoWo-Tage dazu, an den gerade zu Ende gegangenen Weintagen war der DRK-Ortsverein ebenfalls mit einem Einsatzfahrzeug und Sanitätern in der Innenstadt präsent, und in der Bewegungswoche ist das DRK ab 23. September auch wieder täglich gefragt.
Im Flex-Fonds-Foyer
- Sanitätszentrale im Flex-Fonds-Foyer: Doch dass die Flex-Fonds-Gruppe sich aus Schorndorf zurückzieht, davon kann "keine Rede sein", sagt Gerald Feig. Nachdem 2017 mit der Flex-Fonds Invest AG Kapitalverwaltungsgesellschaft ein Teil des Unternehmens an das Stuttgarter Privatbankhaus Ellwanger & Geiger verkauft wurde und ein Teil der Belegschaft nach Stuttgart umgezogen ist, geht's für das Unternehmen mit Sitz an der Friedensstraße wieder bergauf. Feig: "Wir sind am Expandieren." Aktuell hat der Vermögensverwalter 38 Mitarbeiter in Schorndorf.
- Und die sind offenbar gerne für die DRK-Sanitätszentrale zusammengerückt. Tatsächlich sitzt im gro.zügigen Flex- Fonds-Foyer, in dem es zwei Behandlungs liegen gibt, eine Person. "Wir wollten uns", erklärt Feig, "während der Gartenschau als Schorndorfer Unternehmen operativ einbringen." Zehn Meter Luftlinie vom Hauptveranstaltungsort in der Orangerie entfernt, war klar: Einen besseren Platz fürs DRK und die Polizei gibt es nicht. Und noch ein zweites Unternehmen hat sich hier eingesetzt: Die Di Carlo Parkett & Fußbodentechnik aus Urbach hat über dem empfindlichen Marmorboden im Foyer einen Teppichboden verlegt.
- Nach der Gartenschau geht's auch in der Villa Veil weiter: In den oberen Stockwerken des Jugendstilbaus ist bereits eine Rechtsanwaltskanzlei eingezogen, ab Oktober wird ein Unternehmen der Flex- Fonds-Gruppe das Erdgeschoss nutzen.